"Kunst ist Spiel und tiefer Ernst" : Die Imaginistin Alexandra Povòrina (1885-1963), Leben und Werk.

Von

Münster, Anke

Dissertation von Anke Münster (2004): "Alexandra Povòrina ist eine Künstlerin der sogenannten 'verschollenen Generation', die trotz beachtlicher Erfolge in den 20er und frühen 30er Jahren im Nachkriegsdeutschland in Vergessenheit geriet. Die aus Russland stammende und ab 1914 in Deutschland lebende Künstlerin zählt zu den wenigen Malerinnen aus der ersten Hälfte dieses Jahrhunderts, die in ihrem Werk eigenständige Positionen entwickelten und außerdem versuchten, sich in Künstlergruppen und auf dem Kunstmarkt zu etablieren. Besonders erfolgreich war Alexandra Povòrina in den Jahren vor der Machtergreifung der Nationalsozialisten, als sie vergleichbar mit Malern wie Fritz Winter und Willi Baumeister eine symbolisch geprägte Form abstrakter Malerei entwickelte. Unter dem Schlagwort 'Professionalisierungsgeschichte von Künstlerinnen' findet die Initiative Povòrinas besondere Beachtung. In einer kritischen Biografie wird der Lebensweg der Künstlerin sowohl kunst- als auch zeitgeschichtlich verankert dargestellt. Dabei fällt auf, dass sie den Kontakt zu wichtigen Zentren der europäischen Moderne herstellte. Ausführlich wird ihre Orientierung nach Paris zur französischen Künstlergruppe 'abstraction-création' beschrieben. Quellen belegen, dass die Künstlerin um 1932 selbst in das Zentrum moderner Kunst rückte und versuchte, in Deutschland ein Forum für die 'neue' abstrakte Kunst jenseits des Konstruktivismus zu schaffen. Ziel ihrer Arbeit war die Gründung einer Künstlergruppe, die kurzzeitig unter dem Namen 'Imaginisten' auftrat. Offenbar war die 1932 begonnene Ausstellungstournee 'Zeichen und Bilder' die Fortsetzung dieser Initiative. Zunächst wurde sie in Wiesbaden gezeigt, wanderte 1933 in das Essener Folkwang Museum und wurde dort vorzeitig abgehängt. Das Ausstellungsprojekt ist aus heutiger Sicht interessant, weil sich Positionen andeuteten, die erst nach dem 2. Weltkrieg durch die Gruppe ZEN 49 bekannt wurden. Im zweiten Teil der Arbeit folgt die Beschäftigung mit
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Sprache

Deutsch

Land

Deutschland

Redaktion
Veröffentlicht am
29.04.2024
Beiträger
Thomas Meyer
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